Montag, 14. Dezember 2009

Zitronenherzen

Noch mal ein Rezept von Oma. Diesmal so leicht, dass selbst ich das sofort hinbekommen habe. Für Zitronenherzen braucht mal folgende Zutaten:

Für den Teig:
3 Eidotter
120g Zucker
Vanillezucker
abgeriebene Zitronenschale (von ca. 1 Zitrone)
200-250g Mandeln oder Haselnüsse (je nach Eigröße)

Für die Glasur:
Puderzucker und Zitronensaft (von ca. 1/2 Zitrone) in einer kleinen Schüssel verrühren, bis eine dickflüssige Paste entsteht.

Teig kneten. Arbeitsfläche leicht mit Mehl bedecken, falls der Teig recht klebrig ist. Dünn ausrollen, Herzen ausstechen und dann bei 175° auf mittlerer Schiene backen, bis die Ränder leicht braun werden (5-10min). Noch heiß mit Zitronenglasur bestreichen.

Hmmmmh!

Sonntag, 13. Dezember 2009

Schokolade Kranzerln

Das Rezept stammt von meiner Großmutter und ich musste jahrelang herumprobieren, um sie genau so hinzubekommen wie sie. (Oma weiß nämlich, wie die Kranzerln gemacht werden und muss das deshalb nur kryptisch dokumentieren :)

Wichtig beim Vermischen der Zutaten ist, dass man den Teig nicht zu lange knetet. Sonst schmilzt die Schokolade von der Wärme der Hände und die Kranzerln werden nichts (mein Fehler letztes Jahr). Die Kranzerl müssen auch nur ganz kurz in den Ofen (mein Fehler vorletztes Jahr). Oma sagt "nicht zu scharf backen". Für Leute die gar keine Ahnung haben heisst das knapp 8 min - je nach Dicke.

Sonst geht alles ganz einfach. Man muss nur folgende Zutaten verkneten, ausrollen und Ringe ausstechen (oder was man gerade hat). Gebacken wird bei 175° für ca. 8 min.

1 Eigelb
125g Puderzucker
125g dunkle Schokolade gerieben
125g geriebene Mandeln
1-2 EL Sonnenblumen oder Getreidekeimöl.

Lecker!


Freitag, 11. Dezember 2009

Finnischer Gewürzkuchen

Finnisch Backen - Teil II

Wieder ein Rezept von Schwiegermama, das dieses Jahr in meiner Familie das Weihnachtsessen abrunden wird. Dann werden auch Fotos nachgeliefert...


für den Teig

  • 2 saure Äpfel (z.B. Boskoop)
  • 4 dl Weizenmehl
  • 1 dl Farinzucker oder brauner Zucker
  • ½ TL gemahlene Nelken
  • 1 TL Kardamom
  • 1 TL Ingwer
  • 2 TL Zimt
  • 1 ½ TL Backsoda
  • 1 ½ dl Zuckerrübensirup (Rübenkraut, Fenner Harz, Grafschafter Goldsaft, wie auch immer ihr das klebrige Zeug nennt…)
  • 2 dl saure Sahne
  • 1 dl geschmolzene Butter

für die Glasur
  • 50 g weiche Butter
  • 4 dl Puderzucker
  • 100 g Frischkäse (z.B. Philadelphia)
  • kandierte Kirschen und Pistaziensplitter zum Dekorieren

1. Eine Backform (Kastenform) fetten und mit Paniermehl ausstreuen. Den Backofen auf 200 °C (E-Herd) vorheizen.

2.
Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden.
3.
Mehl, Zucker und Gewürze in einer Schüssel vermengen und die saure Sahne, den Zuckerrübensirup und die geschmolzene Butter zugeben.
4.
Die Hälfte des Teigs in die Form geben. Darauf die Mitte der Form mit den Apfelscheiben auslegen und den restlichen Teig darauf verteilen.
5.
Ab in den Ofen damit: ca. 60 min bei 200 °C backen.
6.
Den Kuchen einige Stunden abkühlen lassen. Dann die Zutaten für die Glasur mixen, den Kuchen vollständig damit bestreichen und kaltstellen. Vor dem Servieren mit kandierten Kirschen und Pistaziensplittern dekorieren.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Korvapuustit

Finnisch Backen - Teil I

Wörtlich übersetzt ist ein
Korvapuusti eine „Ohrfeige“ – so nennen die Finnen ihre Zimtschnecken. Bei den Schweden heißen sie Kanelbulle (Pl.: Kanelbullar) und alle Freunde von Kalle Blomquist und Eva-Lotta Lisander kennen sie in der deutschen Übersetzung von Astrid Lindgrens Büchern als „Zimtwecke“. Eigentlich sind Korvapuustit kein Weihnachtsgebäck und Plätzchen sind es schon mal gar nicht. Aber es ist viel Zimt und Kardamom drin – passt also trotzdem…

für den Hefeteig

  • 5 dl Milch
  • 50 g (Frisch-)Hefe
  • 1 ½ dl Zucker
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Kardamom (am besten selbst mahlen bzw. mit dem Mörser zerkleinern!)
  • 18 dl (900 g) Mehl

für die Füllung

  • 4 EL Butter/Margarine
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Zimt
  • 1 EL Mehl

zum Verzieren

  • 1 Ei oder Eigelb
  • Hagelzucker

1. Hefe mit wenig lauwarmer Milch auflösen. Butter/Margarine zerlassen und mit der übrigen Milch auf die lauwarme Hefe gießen. Salz, Zucker und Kardamom beigeben und mit Milch verkneten. Der Teig muss kräftig durchgeknetet werden, bis er glatt und geschmeidig ist und sich von der Schüssel löst. Etwas Mehl darauf streuen, Schüssel mit einem Tuch zudecken und den Teig an einem warmen Ort auf das Doppelte seiner Größe gehen lassen. Den Teig noch einmal durchkneten.

2. Die Zutaten für die Füllung vermengen. Die Hälfte des Teigs auf der mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche ausrollen, die Hälfte der Füllung darauf verstreichen und den Teig zusammenrollen. Die Rolle in schräge, trapezförmige Stücke von je ca. 4 cm Breite schneiden. Jedes Stück in der Mitte kräftig mit einem Messerrücken oder den Fingern quer einkerben. Auf einem warmen, gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Blech gehen lassen und den restlichen Teig verarbeiten.

3. Vor dem Backen die Oberseiten der Korvapuustit mit Ei oder Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Bei ca. 250 °C (E-Herd) im vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten backen, bis die Oberseiten goldgelb werden.

Wir backen meist recht kleine Korvapuustit - die sind netter zum Naschen - und nehmen außerdem die doppelte Menge Teig. Etwa aus der Hälfte machen wir dann statt Korvapuustit einen Hefezopf (finn.: Pulla bzw. Pullapitko) oder Rosinenbrötchen mit Hagelzucker drauf. Da schmeckt man dann das Kardamom noch besser raus. Dass die Finnen fast alle Mengen in Deziliter angeben, fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, es ist aber sehr praktisch: Einen einfachen Messbecher hat man immer zur Hand, eine Waage nicht. (Oma war trotzdem erstmal fertig: "Kind, so kannst du doch Zucker oder Mehl nicht abmessen! Der Messbecher hat doch extra 'ne Einteilung dafür!")

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Spaghetti Carbonara

Wie bereits in der Welle angedroht: "unter anderem auch an Weihnachten essbare" Spaghetti Carbonara. :-P Das ist ein ganz wunderbares Weihnachtsrezept weil man irgendwann nach der ganzen Süßbäckerei einfach schrecklich Lust auf was richtig Deftiges bekommt!

Geht ziemlich schnell und ist ziemlich lecker. :-) Rezepte dazu gibt es wie Sand am Meer. Manche mit Unmengen von Eiern. Manche mit kross geröstetem Speck. Das kann jeder selbst ausprobieren, ich habe "mein" Rezept selbst "weiterentwickelt" und teile es gerne mit Euch:

Zutaten (für zwei nicht gewaltig hungrige Personen):
  • 1 kleine Zwiebel (oder 1/2 etwas grössere oder 1/4 Gemüsezwiebel)
  • gewürfelter Speck oder Rohschinken in kleinen Streifen (25-50g, je nach Geschmack)
  • 1/4l trockenen Weißwein
  • 1/2 Becher süsse Sahne
  • ein frisches (!!) Ei
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle (alles andere ist Frevel!)
  • Muskatnuß
  • 50g frisch geriebenen Parmesan (oder mehr, wer mag)
  • eine Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • 250g Spaghetti (aber bitte Bio und nur aus Hartweizengrieß, Spaghetti mit Ei oder diese Vollkorn-Absonderlichkeiten gehen GAR nicht:-))
Zubereitung
  • Erster Schritt: Nudelwasser aufsetzen. Zwiebel in feine Würfel schneiden, in einer Pfanne mit Olivenöl (Menge ganz nach Gusto, 2-4 EL) zusammen mit den Speckwürfeln/Schinkenstreifen anbraten (nicht bräunen, Zwiebeln sollen nur glasig werden). Den Weißwein dazugeben und das ganze langsam einreduzieren lassen (wenn die Nudeln gar sind ist vom Weißwein nur noch wenig übrig)
  • Zweiter Schritt: das Ei, die Sahne, den geriebenen Parmesan in einer kleinen Schüssel miteinander vermischen (verquirlen, verkleppern, wie immer Ihr das nennen wollt...). Ich mach das mit einer Gabel. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuß abschmecken (Salz: ein gestrichener Teelöffel darf's IMHO schon sein, Muskat und Pfeffer nach Geschmack). Knoblauch fein hacken (nicht pressen, nicht quetschen!) und mit drunterrühren
  • Dritter Schritt: das Nudelwasser kocht - Deckel auf, Salz rein, Nudeln rein :-)
  • Vierter Schritt: warten auf die Nudeln und dabei die Zwiebel/Speck/Weißwein Mischung in der Pfanne im Auge behalten (soll nicht braun werden, wenn der Weißwein einkocht bekommt die Mischung so ne bißchen... äh... flutschige? Konsistenz); die abgegossenen Spaghetti mit der Zwiebel/Speck Mischung in der Pfanne gut vermischen, Teller und Besteck vorbereiten
  • Fünfter Schritt: die Pfanne von der heissen Platte nehmen und dann die Ei/Sahne/Parmesan/Knoblauch Mischung drüberschütten, kurz in der Pfanne gut miteinander vermischen - Ei darf nicht stocken (dann war's zu lange!), sofort auf die Teller, servieren. Auf dem Teller nochmal ein wenig geriebenen Parmesan und - eigentlich - VIEL schwarzen Pfeffer aus der Mühle drübergeben
  • LECKER!
Dazu entweder den restlichen Weißwein trinken :-) oder einen kräftigen Roten, z. B. Ripassa Valpolicella Superiore (wenn schon italienisch, dann richtig) - der ist nicht zu teuer und passt gut zu den deftigen Nudeln.

Und so sollte das am Ende ungefähr aussehen (sorry, indoor und mit dem iPhone - einfach grausam, dieses Teil dass sie da eingebaut haben und "Kamera" nennen):



"Carbonara" heisst "nach Art des Köhlers" - und der schwarze Pfeffer ist der Kohlenstaub. :-) Parmesan bekommt man hier im Supermarkt so gut wie gar nicht, sondern stattdessen Grana Padano. Der ist ein wenig anders (unterscheidet sich im Geschmack und im Fettgehalt).