Donnerstag, 10. Dezember 2009

Korvapuustit

Finnisch Backen - Teil I

Wörtlich übersetzt ist ein
Korvapuusti eine „Ohrfeige“ – so nennen die Finnen ihre Zimtschnecken. Bei den Schweden heißen sie Kanelbulle (Pl.: Kanelbullar) und alle Freunde von Kalle Blomquist und Eva-Lotta Lisander kennen sie in der deutschen Übersetzung von Astrid Lindgrens Büchern als „Zimtwecke“. Eigentlich sind Korvapuustit kein Weihnachtsgebäck und Plätzchen sind es schon mal gar nicht. Aber es ist viel Zimt und Kardamom drin – passt also trotzdem…

für den Hefeteig

  • 5 dl Milch
  • 50 g (Frisch-)Hefe
  • 1 ½ dl Zucker
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Kardamom (am besten selbst mahlen bzw. mit dem Mörser zerkleinern!)
  • 18 dl (900 g) Mehl

für die Füllung

  • 4 EL Butter/Margarine
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Zimt
  • 1 EL Mehl

zum Verzieren

  • 1 Ei oder Eigelb
  • Hagelzucker

1. Hefe mit wenig lauwarmer Milch auflösen. Butter/Margarine zerlassen und mit der übrigen Milch auf die lauwarme Hefe gießen. Salz, Zucker und Kardamom beigeben und mit Milch verkneten. Der Teig muss kräftig durchgeknetet werden, bis er glatt und geschmeidig ist und sich von der Schüssel löst. Etwas Mehl darauf streuen, Schüssel mit einem Tuch zudecken und den Teig an einem warmen Ort auf das Doppelte seiner Größe gehen lassen. Den Teig noch einmal durchkneten.

2. Die Zutaten für die Füllung vermengen. Die Hälfte des Teigs auf der mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche ausrollen, die Hälfte der Füllung darauf verstreichen und den Teig zusammenrollen. Die Rolle in schräge, trapezförmige Stücke von je ca. 4 cm Breite schneiden. Jedes Stück in der Mitte kräftig mit einem Messerrücken oder den Fingern quer einkerben. Auf einem warmen, gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Blech gehen lassen und den restlichen Teig verarbeiten.

3. Vor dem Backen die Oberseiten der Korvapuustit mit Ei oder Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Bei ca. 250 °C (E-Herd) im vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten backen, bis die Oberseiten goldgelb werden.

Wir backen meist recht kleine Korvapuustit - die sind netter zum Naschen - und nehmen außerdem die doppelte Menge Teig. Etwa aus der Hälfte machen wir dann statt Korvapuustit einen Hefezopf (finn.: Pulla bzw. Pullapitko) oder Rosinenbrötchen mit Hagelzucker drauf. Da schmeckt man dann das Kardamom noch besser raus. Dass die Finnen fast alle Mengen in Deziliter angeben, fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, es ist aber sehr praktisch: Einen einfachen Messbecher hat man immer zur Hand, eine Waage nicht. (Oma war trotzdem erstmal fertig: "Kind, so kannst du doch Zucker oder Mehl nicht abmessen! Der Messbecher hat doch extra 'ne Einteilung dafür!")

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